Für die erste Ausfahrt nach der Renovierung hatten wir uns das Havelland, quasi direkt vor der Haustür gelegen, ausgesucht.
Also rauf auf die Schwalbe, das WoMo vom außerhalb der Umweltzone gelegenen Stellplatz abgeholt, in mittlerweile nahezu perfektionierter Routine das Nötigste eingepackt und los ging die Fahrt ins Blaue 🙂
Die erste Etappe der Reise endete nach ganzen 45 Kilometern am Trebelsee, ähnlich wie der weltberühmte Wannsee eine Havel-Ausbuchtung und streng genommen kein echter See. Das tut der Schönheit aber bei beiden keinen Abbruch 😉
wie sich herausstellte, handelte es sich bei der ausgewählten Bucht um eine Raststelle für Paddelwanderer. Aber nun außerhalb der Hochsaisonen wochentags waren außer drei Radlern auf dem Hochwasserdamm und einem Angler, der bis zur Dämmerung sein Glück versuchte, außer uns keine Menschen anzutreffen.
Die wunderbare Ruhe wurde wurde nur ab und an durch das ein oder andere „Muh“ der nebenan weidenden Kuhherde unterbrochen. Und die gesammelte Frosch- und Krötenpower der umliegenden Teiche und Kanälchen entfachte in regelmäßigen Abständen ein lautstarkes Konzert, in dem es ausschließlich darum zu gehen schien, welche Abteilung nun die lauteste ist.
So verbrachten wir einen sehr entspannten Abend vor dem mobilen Heim, inkl. Sonnenuntergang und Laternenschein.
Der nächste Tag führte uns nach einem kleinen Umweg durch Potsdam, einiger Erledigungen wegen, entlang der teilweise sehr stark touristisch erschlossenen Ufer von Templiner See, Schwielowsee und Glindower See bis Werder an der Havel und weiter wiederum zum Trebelsee, nun jedoch zum gegenüberliegenden Südufer.
Die online ausgemachte Bucht mit Parkmöglichkeit für unser rollendes Zuhause entpuppte sich als Badestelle, voll ausgestattet mit Verbotsschildern und wenig freundlich dreinschauenden Menschen, was uns veranlasste, nach einer Alternative Ausschau zu halten.
Die war einige Feldwege später dann auch gefunden. Ein verfallenes Bauernhaus lud uns in seinen Vorgarten ein, der nur durch einen Feldweg und ein kleines Getreidefeld von See und Havel getrennt war.
Der Rest des Tages bestand wie gewohnt aus schönen Spaziergängen, weiter Landschaft und wunderbarer Natur. Ergänzt durch kleine Planscheinlagen, zumindest durch die vierbeinige Dame des Hauses.
Da der Vorgarten unserer Unterkunft diverse wild wachsende Kräuter im Angebot hatte, wurde das Abendessen mit Löwenzahn, Ananaskamille und diversen anderen Blümchen und Blättchen aufgepeppt.
Auch wenn es der Abwechslung des Blogs vielleicht gut täte, es war wieder „nur“ gemütlich, entspannt, ruhig und wunderschön…
Und so zuckelten wir am nächsten Tag weiter in Richtung Havelmündung, verließen den Flusslauf und kurz darauf war auch schon wieder ein Übernachtungsplatz gefunden. Irgendwo im brandenburgischen Nirgendwo zwischen zwei kleinen Dörfern.
Und überraschenderweise erneut „janz viel Jejend“, weite Felder, tolles Wetter, kaum Menschen, Ruhe und Erholung. Ob uns das wohl irgendwann zu langweilig wird? Eigentlich unvorstellbar 🙂
Um nicht ausschließlich dem Müßiggang zu fröhnen, wurde zwischen Abendessen und Feierabendbier die vor kurzem eingebaute Trenntoilette noch mit einem Lüfter erweitert, im nun wirklich auch jedem noch so kleinen Gerüchchen den Zutritt zum Wohnraum zu verwehren. Details findet ihr in diesem Artikel.
Und schließlich erreichten wir dann das angepeilte Ziel:
Hier also mündet die Havel in die Elbe:
Das Glück der Suchenden blieb uns erneut treu, ein perfekter Platz auf einer kleinen Halbinsel unterhalb eines Wehres, keine 500 Meter von der Mündung entfernt bescherte uns die nächsten Stunden purer Erholung.
Nicht nur die Libellen hatten hier am Wasser ihren Spaß, auch unsere vierbeinige Begleiterin, lt. Heimtierausweis eigentlich „cremefarben“, ließ ihren Trieben vollen Lauf und gönnte sich eine Gesichtsmaske; gegen Fältchen oder so 🙂
Die freie Zeit neigte sich so langsam dem Ende zu, die verwöhnte Großstadthaut war genug gegrillt fürs Erste. So machten wir uns wieder auf den Heimweg, um einige wunderschöne Eindrücke und Erinnerungen reicher.
Hier waren wir ganz bestimmt nicht zum letzten Mal.
Der nächste Ausflug ist schon geplant, lasst Euch überraschen 😉
Herzlichen Glückwunsch zu dieser schönen Tour. Offensichtlich spielte ja das Wetter mit, und die Fotos lassen erkennen, dass sich eine Reise ins Havelland lohnt. Die Landschaft ist ja wie aus dem Bilderbuch.
Viele neidvolle Grüße aus dem Münsterland
Vielen Dank! Ja, diese Ecke des Landes ist definitiv eine Reise wert! Viele Grüße zurück aus der Hauptstadt.
Ja, lieber Simon, wir freuen uns schon auf die neuen Reiseberichte, die uns einwenig
teilnehmen lassen, an euren Erlebnissen!
Wunderbar.
Wir sind schon wieder unterwegs, der erste Bericht in Arbeit 😉